System-/Ressourcenaktivierung und Reorganisation des Paar-/Familiensystems
- Wann immer möglich, die ersten Phasen einer Therapie in Feld 1 durchlaufen
- Kontraindikation liegt vor, wenn sich Klient nicht für ein Mehrpersonensetting öffnen kann bzw. will (Time-Out-Begründungen) oder wenn eine eher schädigende, allenfalls sogar retraumatisierende Zusammenarbeit mit dem System erwartet wird
- Wird mit einem Einzelsetting begonnen, kann in der vierten Phase darüber entschieden werden, ob es beim Einzelsetting bleibt oder ob zum Mehrpersonensetting gewechselt (auch nur für bestimmte Themen möglich) wird
Sogenannte Helfersysteme, die sich im Umfeld eines Klienten organisiert haben. Einbezug dieser System und deren
Ressourcen vor allem bei starken sozialen Stressoren (Arbeitssituation, Finanzen, Wohnsituation etc.), die psychotherapeutische Arbeit erschweren können.
- Therapeuten sollen versuchen, selbst Verantwortung zu übernehmen und Akteuere des erweiterten Systems ausfindig zu
machen und deren Ressourcen zu aktivieren - Einbezug in den therapeutischen Prozess
- Bei symptomverursachenden sozialen Stressoren sollten Sitzungen in frühem Stadium der Therapie initiiert werden
Es wird vor allem mit Methoden der KVT an der Selbstwirksamkeit des Individuums gearbeitet. Diesen geht immer eine intensive diagnostische Phase voraus, welche selbst schon eine therapeutische Wirkung hat und ein spezifischer Wirkfaktor ist. Analyse des problematischen Verhaltens des Klienten im Kontext seines Lebens auf Basis lerntheoretischer und empirisch-psycholgischer Erkenntnisse
Förderung funktionaler Beziehungsmuster
- Indikation 1: Aufgrund der Problembeschreibung und Zielentwicklung ist es für Klienten wichtig und sinnvoll an dys- und
funktionalen Beziehungsmustern zu arbeiten - Indikation 2: Arbeiten im Mehrpersonensetting aufgrund kontextueller oder motivationspsychologischer Bedingungen ist
nicht möglich, oder der Klient und der Therapeut erachten es als sinnvoll neben der Arbeit im Mehrpersonensetting gewisse
Beziehungsthemen klärungsorientiert im Einzelsetting zu bearbeiten. - Klärungsorientiertes Vorgehen, ein Reden mit sich selbst über sich und seine inneren Anteile
Die unten aufgeführten Punkte gelten für alle Methoden der spezifischen Wirkfaktoren
- Bin ich zielorientiert und mit genügend Commitment mit dem Klientensystem im richtigen, auf die Ziele abgestimmten methodischen Feld?
- Ist Zielorientierung, Erklärungsorientierung und Handlungsumsetzung passend und kongruent?
- Habe ich meine Rolle, meine Erwartungen an das Klientensystem und die Begründung der gewählten Methoden ausreichend geklärt und erklärt?
- Überprüfe ich über Feedbackschleifen, ob die Methode für dieses Klientensystem mit diesem Auftrag geeignet ist, ob die Mitarbeit des Klientensystems engagiert und genügend ist, und ob sich entsprechende Veränderungen und Wirkungen zeigen?
- Bin ich mir immer bewusst, in welchem Setting und in welcher Methode ich welches Rollenverständnis habe und habe ich mein Verständnis transparent mit dem Klientensystem geteilt?
- Gibt es Unvereinbarkeiten im Rollenverständnis und der Rollenauslegung? Bin ich mir dieser Unvereinbarkeit bewusst und mache ich dies bei einem Rollendilemma transparent und erarbeite gemeinsam Lösungen mit dem Klientensystem?
- Bin ich mir bewusst, dass ich immer wieder den Transfer zwischen Methoden im Einzelsetting und Mehrpersonensetting anvisieren müsste?
- Motiviere ich den Indexpatienten immer wieder, das im Einzelsetting Erarbeitete im realen Kontext zu erproben?
- Bei Kombinationen von Einzel- und Mehrpersonensetting der systemischen Methodik: Verstehe ich es, zwischen engagierten, fokussierten, wertschätzenden Einzelgesprächen und neutralen, moderierenden, allparteilich gehaltenen Mehrpersonengesprächen transparent hin und her zu pendeln?
- Sind die gewählten Methoden und Techniken immer noch passend zu den gewählten Zielen? Ist das Klientensystem mit dem Indexpatienten weiterhin motiviert, mit der gewählten Methodik an ihren Zielen zu arbeiten?
- Sind die gewählten Ziele mit den jeweiligen Erklärungsansätzen kongruent und orientieren sich die Erklärungsansätze sinnvoll an den aktuellen Problembeschreibungen?
- Bin ich mir selbst als Therapeut bewusst, in welchem methodischen Feld ich unterwegs bin und warum ich dieses Feld gemeinsam mit dem Klientensystem gewählt habe?
- In welchem Denken- und Handeln-Paradigma bin ich unterwegs? Bin ich eher im Denken und Handeln der Kybernetik 1 oder Kybernetik 2 unterwegs?
- Bin ich eher normativ, steuernd, strukturierend oder eher selbstorganisierend, non-direktiv, prozesshaft, fragend und entdeckend unterwegs?
- Gehe ich in der Wahl bezüglich des Settings von den gemeinsam vereinbarten Klientenzielen aus?
- Bedenke ich bei der Wahl des Settings (Mehrpersonen- vs. Einzelsetting) die Bedürfnisse, Wünsche und Möglichkeiten des Klienten sowie Kontraindikationen?
- Versuche ich immer wieder Motivationsbedingungen zu erzeugen, die für die Wahl des Mehrpersonensettings förderlich sind?
- Berücksichtige ich für die Wahl des Mehrpersonensettings den Therapieverlauf und die entsprechenden Therapieziele?
- Habe ich entsprechend den Therapiezielen das Setting adäquat zugeordnet? Das heisst, für intrapersonalle Ziele primär das Einzelsetting und für interpersonelle Ziele primär das Mehrpersonensetting?
- Bin ich mir, ausgehend von den Therapiezielen, im Klaren, ob ich primär klärungsorientiert oder bewältigungsorientiert arbeiten will?
- Habe ich mit dem Klienten transparent die Vor- und Nachteile von klärungs- bzw. bewältigungsorientiertem Arbeiten angesprochen?
- Folge ich dem Therapieverlauf angemessen und navigiere bzw. wechsle ich entsprechend zwischen dem Einzel- und Mehrpersonensetting, zwischen den beiden Paradigmen Kybernetik 1 und 2 sowie zwischen Bewältigungs- und Klärungsorientierung?
- Bin ich flexibel genug, den therapeutischen Prozess den momentanen Gegebenheiten anzupassen?
- Setze ich die bemerkte Notwendigkeit zur Anpassung auch flexibel um?