Die praktische Umsetzung der MM geschieht unter Beachtung und stetiger Selbstkontrolle hinsichtlich allgemeiner Wirkfaktoren, welche die gesamte Therapie als Grundhaltungen durchdringen. Nach der Navigation entlang der Prozessphasen kommen die spezifischen Wirkfaktoren erst zur Anwendung, wenn das Ziel oder die Ziele erarbeitet und vereinbart wurden.

So betont dieses Modell auch, dass die Wahl der Methoden mit dem Klienten aufgrund der Ziele transparent und gemeinsam entschieden werden sollte. Dies gilt auch für Zwangskontexte und Akutpsychiatrie: Der therapeutische Weg in die Methode soll transparent und erklärend gemeinsam beschritten werden. Wann immer möglich sollte im Methodenfeld 1 mit dem für den Klienten wichtigen Kontext im Mehrpersonensetting begonnen werden. Sollte dies nicht möglich sein, wird im Einzelsetting begonnen mit der grundsätzlichen Haltung den Systemeinbezug immer wieder zu ermöglichen und zu erfragen.

Prozess- und zielorientiert kann zwischen den einzelnen Technikfeldern der MM gewechselt und je nachdem bewältigungs- oder klärungsorientiert gearbeitet werden. Die Möglichkeit, zwischen den Methodenfeldern im Sinne der Techniken zu wechseln oder das Setting zu variieren, sollte sich stets am aktuellen Prozess und somit auch an der aktuellen Situation des Klienten (Motivation und Fähigkeiten) sowie den konkret definierten Zielen orientieren.

Generell hat die Prozessorientierung im Sinne einer flexiblen Anpassung des Modells immer Vorrang, damit die aktuellen Möglichkeiten, die sich aus dem Psychotherapieprozess ergeben, voll ausgeschöpft werden können.

Das Fallbeispiel aus dem Video: Hier

Phasenmodell für MM

Allgemeine Wirkfaktoren

A. Prozesshaltungen ständig im Hintergrund aktiv

B. Prozessgestaltung wird immer wieder aktiviert entlang der Prozessphasen

Prozessphasen

1. Problemklärung und Erfassung von Problemperspektiven

2. Entwicklung von subjektiven Erklärungsmodellen

3. Entwicklung von Zielperspektiven oder Zielklärung

4. Aufklärung und Wahl der Methoden

Spezifische Wirkfaktoren

Auswahl des/der passenden Methodenfeldes von Feld 1 bis 4

Prozessphasen

5. Umsetzung und permanente Überprüfung